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Spiritualität macht gesund – die späten Forschungen von Abraham Maslow

Anders als die moderne Schulmedizin, die sich vor allem auf die Krankheit und Symptombehandlung konzentriert, untersuchte Abraham Maslow, einer der einflussreichsten Psychologen des 20. Jahrhunderts (ähnlich wie Aaron Atnonowsky) eingehend gesunde Menschen.

Maslow: „Als ich begann, die psychische Gesundheit zu untersuchen, wählte ich die hervorragendsten und gesündesten Personen aus, die besten Exemplare der menschlichen Art, die ich finden konnte, und untersuchte ihre Eigenschaften. Sie waren sehr anders, in mancher Hinsicht überraschend anders als der Durchschnitt“. (Maslow 1962).

Seine Ergebnisse bezüglich der allgemeinen Wesensart der gesunden Menschen: 

  • Sie besitzen eine bessere Wahrnehmung der Realität, die Fähigkeit, Mensch und Sachverhalte richtig zu beurteilen.
  • Sie können sich selbst, andere und die Natur akzeptieren, haben eine Abneigung gegen Gekünsteltheit, Lüge Heuchelei oder Eindruck-schinden.
  • Sie besitzen Natürlichkeit, Spontaneität und Einfachheit, sind bescheiden und lassen sich durch Konventionen nicht aufhalten.
  • Sie sind sachorientiert und stellen eigene Bedürfnisse nicht in den Vordergrund.
  • Sie haben ein Bedürfnis nach Privatsphäre und können auch alleine sein.
  • Sie sind autonom, aktiv, wachstumsorientiert und unabhängig.
  • Sie besitzen eine unverbrauchte Wertschätzung. Grundlegende Lebensgüter werden mit Ehrfurcht, Freude und Stauen geschätzt.
  • Sie wurden von mystischen Erfahrungen geprägt und erlebten Transzendenz.
  • Sie besitzen Gemeinschaftsgefühl, Einfühlungsvermögen und Zuneigung.
  • Sie haben eine demokratische Charakterstruktur, einen freundlichen Umgang mit Menschen ungeachtet der Klasse, Rasse, Erziehung oder des Glaubens.
  • Sie besitzen eine starke ethische Veranlagung und haben feste moralische Normen und haben ein Gespür für falsch und richtig.
  • Ihr Humor ist freundlich, respektvoll und nicht feindselig. Sie lachen nicht über feindselige oder verletzende Witze.
  • Gesunde Menschen sind kreativ und unangepasst.

Maslow weiter zum Thema Spiritualität:

„Ich habe viele Lektionen von diesen Leuten gelernt“, schreibt Maslow, „eine ist hier von besonderer Bedeutung: Ich fand, daß diese Menschen häufig berichteten, so etwas wie mystische Erlebnisse gehabt zu haben (peak experiences), Momente von tiefer Ehrfurcht, Momente intensivsten Glücks oder sogar der Verzückung, Ekstase oder Seligkeit. Ich sage Seligkeit, weil das Wort Glück manchmal zu schwach ist, um diese Erfahrung zu beschreiben“. Maslow war weder Mystiker noch ein besonders frommer Mensch. Er war durch und durch Wissenschaftler. Die Begegnung mit den spirituellen Erfahrungen der untersuchten Personen war für ihn zunächst Neuland. „Das Wenige, was ich bis dahin über mystische Erfahrungen gelesen hatte, brachte sie mit Religion in Verbindung, mit Visionen des Übernatürlichen. Und wie die meisten Wissenschaftler hatte ich ungläubig die Nase darüber gerümpft und alles als Unsinn abgetan, als Halluzination der Hysterie, als höchstwahrscheinlich pathologisch. … Aber die Menschen, die mir das erhählten oder über solche Erfahrungen schrieben, waren nicht krank. Es waren die gesündesten Menschen, die ich finden konnte“ (Maslow 1962).

Literatur: „Lessons from the peak-experiences“, Journal Humanistic Psychology, 1962

Hier eine gute Zusammenfassung der Humanistischen Psychologie von Abraham Maslow: 

Kursangebote zur Selbstaktualisierung gemäss Maslow