Sie lassen uns nicht kalt: die Musik und die Farbe. Sie sind Ausdrucksmittel unserer seelischen Bewegtheit und unseres auf- und abwogenden Gemütes. Währenddem die Musik in ihrer Sprache eindeutig wirkt (Harmonie und Klang wirken geistig, Rhyhtmus irdisch, konkret und stark), ist die Wirkung der Farben vielschichtiger und zum Teil auch von historisch gewachsenen Bezügen geprägt. So gilt etwa purpur als Königsfarbe, weil es bis ins Mittelalter als teuerste Farbe nur für Könige erschwinglich war. Weil die Gewänder von Mutter Maria oft blau dargestellt wurden, wird diese Farbe auch dem Mütterlichen zugeordnet. Indes ist für mich klar: Das Warme, Einhüllende entspricht dem Weiblichen, das Kühle, Abgrenzende dem Männlichen.
Bezüglich der Zuordnung von Farbe und Element sind wir vom Optischen her geneigt, Blau dem Wasser zuzuordnen und es mag gewöhnungsbedürftg sein, hier den Bezug von Wasser und Gelb zu machen. In der Lebensmatrix fokussieren wir aber wie in der Farbpsychologie auf die psychologische Wirkung der Farbe und nicht auf andere Assoziationen. Dabei ergeben sich folgende Bezüge zwischen Farbe und Musik:
Blau
Die Farbe Blau wirkt strukturiert, kühl, dunkel, bestimmt und ruhig und hat als dunkle Farbe einen Bezug zum Irdischen und Rhythmischen. Das Musikstück „Roll Tides“ von Hans Zimmer, Soundtrack vom Film „Crimson Tide“ gibt ab 46 Sekunden diese Qualität der ruhigen Bestimmtheit wider (männlich introvertiert).
Gelb
Die Farbe Gelb wirkt sanft, ruhig, warm und einhüllend. Als hellste Farbe hat sie einen starken Bezug zu Weiss und Kristallin. Die sanften Klänge von Johann Sebastian Bachs ‚Air‘ geben diese müttlich einhüllenden Qualität treffend wider:
Rot
Rot wird unmissverständlich mit Aktivität, Bewegung und Hitze in Verbindung gebracht. Es ist nach meinem Emfinden aber nicht das aggressiv durchringende Element (violett), sondern das rein spielerisch Bewegte. Die rote Ausgelassenheit wird im Musikstäk von Cotton Eye Joe von Rednex zum Ausdruck gebracht:
Weiss – Krisallin
Das Weisse (Farbe) oder Kristalline (Licht) steht für Reinheit, Harmonie, das Alles-Umfassende und Geistige. Die Vielschichtigkeit dieses Aspektes wird musikalisch schön umgesetzt im Stück von „Spem in Allium“ von Thomas Tallis:
Grün
Das ruhige Grün steht für Erholung, Ruhe, Konzentration und das introviertierte Temperament. Verkörpert wird es musikalisch etwa durch das Stück „Hovern ‚engan“ von Levon Minassian bringt diese Qualität gut zum Ausdruck:
Orange
Das bewegte, lustvolle Orange steht für das weiblich Extravertierte, Aktive (zu Rot hin neigend) und dennoch Sanfte, Weiche. „La Pulce d’Aqua“ von Anbgeol Branduardi setzt diese Qualität musikalisch um:
Violett
Das Violett steht für das männlich Extravertierte, bewegt Kämpferische, Durchdringende. Vielerlei Kampfmusik bringt diese Qualität zum Ausdruck, etwa von „Two Steps To Hell“ „Protectors of the Earth“ (ab 13 Sekunden):
Damit schliesst sich der Farbkreis. Eine achte Qualität wäre aber noch das Schwarz.
Schwarz
Das Schwarz ist dunkel, gefährlich, bedrückend. Es entspricht der dunklen Materie und ist rhythmisch und stark (als Kontrast zu Weiss-Kristallin). „The Dark Knight“ von Hans Zimmer steht für diese Qualität: