In der Umsetzung von positiven Zielen und Visionen mit Menschen stellen wir oft fest, dass alte negative Geschichten oder Gefühle uns binden und daran hindern, Ressourcen frei zu entfalten. Mit den untenstehenden Übungen können Sie selber diese Emotionen positiv umwandeln. Die Übung: ‚ Emotionale Transformation bei Beziehungen‘ eignet sich dafür, schwierige zwischenmenschliche Konflikte zu bereinigen. Die Übung ‚Emotionale Transformation bei unharmonischen Gefühlslagen‘ eigent sich dafür, ein emotionales Ungleichgewicht anzugehen und zu transformieren. Wenn Sie die Übungen machen möchten, laden Sie nun das PDF-Formular herunter und folgen Sie Schritt für Schritt den Anweisungen oder lesen Sie den Grobablauf unten.
- Übung „Emotionale Transformation in Beziehungen“
- Übung „Emotionale Transformation bei unharmonischen Gefühlslagen“
Emotionale Transformation in Beziehungen
Eine Anleitung in Kurzform:
1. Ausgangslage beschreiben
Was ist aus meiner Sicht geschehen? Wie ist der Täter, die Täterin, was hat sie für Eigenschaften? Was ist das Thema? Gibt es in meiner Biographie ähnliche Geschichten, gibt es ein Muster, das immer wieder in einer ähnlichen Form auftaucht? Welche Gefühle löst diese Geschichte in mir aus?
2. Geschehnisse aus der Sicht des Täters geschreiben
Wie würde der Täter oder die Täterin die Geschichte beschreiben? Wie sieht er oder sie mich? Was ist aus dieser Perspektive das Thema der Geschichte?
3. Verborgener Sinn und positive Lerneinheit erkennen
Angenommen, das Ereignis wäre eine vom Schicksal vorgesehene sinnhafte Lerneinheit: Welchen Sinn könnte man dem Ereignis geben? Welche Rolle käme dann dem Täter oder der Täterin zu?
4. Loslassen und Zulassen
Bin ich bereit, eine neue positive Sichtweise zuzulassen oder gibt es hier Einwände?
5. Positive Eigenschaft annehmen und integrieren
Wenn ich in der Geschichte die positive Ressource als Entwicklungschance begreife, wie fühlt sich das an? Wie kann ich dieses Gefühl halten und im Alltag verankern? Wie verändert dieses Gefühl mein Leben?
6. Evaluation und Abschluss
Wann würde es Sinn machen, den Prozess und die Dauerhaftigkeit zu überprüfen? Mit wem möchte ich den Erfolg besprechen?
Emotionale Transformation bei unharmonischen Gefühlslagen
Eine Anleitung in Kurzform:
1. Was sind Gefühle, wie funktionieren Gefühle und welches Gefühl ist bei mir ausser Kontrolle geraten
Gefühle oder Emotionen sind mehr oder weniger bewusste Reaktionen auf innere oder äussere Zustände, die auf uns einwirken. Als sogenannte „positive Gefühle“ bezeichnet man Zustände, die in Übereinstimmung mit unseren Wünschen und Zielen stehen, als sogenannte „negative Gefühle“ bezeichnet man Zustände, die eine Abweichung von unseren Wünschen und Zielen anzeigen. Gefühle an sich sind so gesehen weder positiv noch negativ, sondern weisen uns auf Zustände der Übereinstimmung oder Nicht-Übereinstimmung hin. Sie sind ein Gradmesser, der dann gut funktioniert, wenn die Gefühle gut kalibriert sind, wir einen klaren Bezugspunkt von „neutralen Gefühlen“ haben.
Bei vielen Menschen haben sich emotionale Schieflagen festgesetzt und chronifiziert. Dann fühlen wir uns z.B. immer traurig, gestresst, wütend etc. Der Gefühlskörper als Wahrnehmungsorgan ist dann gestört. Diese Schieflagen sind Hinweise auf anstehende Prozesse, die gelöst werden wollen, sehr oft, meist aus Unwissenheit, aber nicht gelöst werden.
Mein chronifiziertes Gefühl in Schieflage:
2. Gesundes, verstecktes Gefühl
Bitte verfolgen Sie nun in Ihrer Lebensgeschichte das unter 1. benannte Gefühl bis zu seiner Entstehung und lassen Sie in Ihrem Inneren ein Bild einstehen von einem Gefühl, das da war, bevor das Gefühl unter 1. so dominant wurde. Welches Gefühl ist das und was für ein Bild oder was für ein Erlebnis in Ihrer Geschichte bringt dieses Gefühl besonders gut zum Ausdruck?
Mein gesundes Gefühl und das dazu passende Bild:
3. Umdeutung des chronifizierten Gefühls
Nehmen wir an, dass das chronifizierte Gefühl bloss ein Gefühl ist, das uns auf das darunter liegende positive Gefühl aufmerksam machen möchte. Ein Beispiel: Ein Stressgefühl macht uns darauf aufmerksam, dass wir ein Gefühl der Gelassenheit erleben sollten: Ich liege im Bett, bin entspannt und träume vor mich hin.
Es geht deshalb darum:
1. Das chronifizierte Gefühl achtsam wahrzunehmen, wenn es stark wird.
2. In dieser Situation das Gefühl als Zeichen zu deuten und das darunter verborgene Gefühl mit dem Schlüssel-Bild und dem entsprechenden Körpergefühl zu aktivieren.
Diese Neu-Programmierung dauert etwa drei Wochen.
4. Entscheid
Überlegen Sie sich nun, ob es Ihnen Wert ist, diesen Aufwand für einen möglichen Erfolg durchzuführen.
5. Evaluation und Abschluss
Überlegen Sie sich, wann es Sinn machen würde, den Prozess und die Dauerhaftigkeit des Umwandlungsprozesses zu überprüfen.